Der Marxismus lebt von der lebendigen Debatte. Wir haben deshalb die Möglichkeit eingerichtet unter den aktuellen Artikeln Kommentare zu hinterlassen. Wir erhoffen uns dadurch einen regeren Austausch über die Inhalte unserer Texte. Fragen, Kritiken und Einsprüche könnt ihr gerne dort hinterlassen. Für einen direkteren Kontakt schreibt uns an unsere Mail.
Autor: sperling
Zur Definition des Antisemitismus
In der deutschen Öffentlichkeit wird der Begriff Antisemitismus zur moralischen Rechtfertigung politischer Interessen und nicht zur Analyse der Welt gebraucht. So gut wie nichts, was aktuell mit dem Vorwurf des Antisemitismus belegt wird, ist tatsächlich antisemitisch. Selbstverständlich sind wir als Kommunisten gegen jeden Antisemitismus und müssen ihn erkennen und kritisieren können. Um etwas wirklich kritisieren zu können, muss man es verstehen.
Proletarischer Feminismus statt Queerfeminismus
Frauen verwandeln sich in Männer und Männer verwandeln sich in Frauen. Direkte Verwandlung ist unmöglich. Aber nach der Hochzeit, wenn Söhne und Töchter geboren werden, ist das nicht Verwandlung?
Mao Tse Tung: Beispiele der Dialektik.
Eine Klarstellung zu Mannheim
Die „Bürgerbewegung Pax Europa“ ist eine faschistische Organisation, die Kundgebungen wie die in Mannheim organisiert, wo sie so lange rassistische Hetze gegen Muslime betreiben, bis jemand wütend wird und sie anschreit. Dann veröffentlichen sie Video-Schnipsel von der Kundgebung, um ihre rassistische Erzählung von den barbarischen Muslimen, mit denen man nicht zusammen leben könne, zu verbreiten. Sie stellen sich in den öffentlichen Raum, um Menschen mit rassistischer Hetze zu demütigen und zu provozieren, und verbreiten digitale Propaganda, in der sie die Rebellion dagegen als Barbarei denunzieren.
Wenn ein Afghane diese Leute angreift, dann wehrt er sich gegen rassistische Unterdrückung. Wenn man die Polizei angreift, dann greift man nicht „uns alle“ an, sondern den bürgerlichen Staat, der existiert, damit die Bourgeoisie uns ausbeuten und unterdrücken kann.
Es ist die Aufgabe von Kommunisten nicht, an der Form der Rebellion oder dem Bewusstsein der Rebellierenden herumzumäkeln, sondern dafür zu sorgen, dass die Rebellion zum Kommunismus führt.
Podiumsdiskussion: Was ist das Kritische an der Kritik der Politischen Ökonomie?
Wir haben auf Einladung von der Genossen von Platypus an einer Podiumsdiskussion zu der Fragestellung „Was ist das Kritische an der Kritik der Politischen Ökonomie?“ zusammen mit einem Wertkritiker und einem Antinationalen teilgenommen. Wir begrüßen das Vorhaben von Platypus spektrenübergreifende Diskussionsveranstaltungen innerhalb der radikalen Linken zu organisieren und nehmen gerne daran teil, solange dort keine offen reaktionären Positionen vertreten werden. Wir hoffen dadurch unter den fortschrittlichen Intellektuellen und Interessierten einige mit unseren Argumenten zu erreichen und falsche Standpunkte unter ihnen zu bekämpfen. Wie gut uns das gelungen ist, könnt ihr selbst beurteilen:
Ein Ungebildeter, der läuft, kommt weiter als zwei Intellektuelle, die sitzen.
Auf dem Kommunismus-Kongress der Kommunistischen Organisation gab es ein Podium, auf dem ein Vertreter der Kämpfenden Jugend Bremen, ein Vertreter des Kommunistischen Aufbaus, und ein Vertreter der antinationalen Kommunistischen Organisation saßen:
Zunächst wollen wir hier festhalten, dass die antinationale Kommunistische Organisation seit ihrem Bestehen einen in der Hauptsache positiven Einfluss auf die revolutionäre Bewegung in Deutschland hatte. Mit ihrem Klärungsprozess hat sie vielen jungen Revolutionären die Relevanz der revolutionären Theorie in Erinnerung gerufen, und sie ist ein positives Beispiel dafür, dass eine Organisation sich bemüht, alle ihre Mitglieder hinreichend in der eigenen Linie zu schulen, um eine demokratische Kontrolle der Führung zu ermöglichen. Auch ihre Initiative für die zwei Podiumsdiskussionen im letzten halben Jahr sind als Beitrag zur Entwicklung der Klarheit unserer Bewegung zu begrüßen.
Allerdings hat die KO mit ihrem Auftreten auf dem letzten Podium ein Stück weit das Vertrauen verspielt, dass sie sich zuvor erworben hatte, und gezeigt, dass sie neben ihrer antinationalen Imperialismus-Theorie, ihrem metaphysischen Materialismus, ihrem Legalismus, ihrem Parlamentarismus und ihrer Gleichsetzung von Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit noch andere Probleme hat. Warum?
Im Manifest der Kommunistischen Partei steht:
Die Kommunisten unterscheiden sich von den übrigen proletarischen Parteien nur dadurch, daß sie einerseits in den verschiedenen nationalen Kämpfen der Proletarier die gemeinsamen, von der Nationalität unabhängigen Interessen des gesamten Proletariats hervorheben und zur Geltung bringen, andrerseits dadurch, daß sie in den verschiedenen Entwicklungsstufen, welche der Kampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie durchläuft, stets das Interesse der Gesamtbewegung vertreten.
Stets das Interesse der Gesamtbewegung zu vertreten, also auf dem proletarischen Klassenstandpunkt zu stehen, heißt, dass man den ideologischen Kampf innerhalb der revolutionären Bewegung führt, um Klarheit, also Einheit auf einem höheren Niveau zu erreichen, und die Kampfbereitschaft der Bewegung zu erhöhen, um dem Ziel der proletarischen Weltrevolution, und dem Kommunismus näherzukommen.
Wenn man Genossen, mit denen man offensichtlich nie diskutiert hat, die revolutionäre Ernsthaftigkeit abspricht, wenn man das Prinzip der Solidarität in Frage stellt, wenn man die Aktionseinheit zwischen antirevisionistischen Marxisten-Leninisten und Marxisten-Leninisten-Maoisten als Opportunismus diffamiert, dann vertritt man nicht das Interesse der Gesamtbewegung. Dann vertritt man das bornierte Partikularinteresse des eigenen Organisatiönchens mehr Leute in den eigenen Reihen zu zählen, und ist bereit dafür zu spalten. Dann betreibt man Sektierertum.
Dieses Sektierertum ist eine Krankheit der revolutionären Bewegung unseres Landes, die auch auf dem gleichen Podium sehr gut von den anderen beiden vertretenen Organisationen kritisiert wurde. Wir möchten diese Kritik hier vertiefen.
Das Sektierertum der Kommunistischen Organisation ist eine Folge eines falschen Avantgardeverständnisses – nicht nur von ihnen. Diese Leute halten sich selbst für die Avantgarde, und glauben, sie hätten ein Recht darauf, dass alle ihnen folgen, und wer ihnen den Gehorsam verweigert, der begehe Verrat an der Revolution. Genossen, bleibt mal auf dem Teppich. Als Avantgarde anerkannt werden, ist nichts, worauf man ein Recht hat. Das ist etwas, was man sich verdient. Ihr habt kein Recht auf gar nichts. Wenn ihr Glück habt, leistet ihr einen Beitrag dazu, dass wir in Deutschland eine Kommunistische Partei haben werden, die ihren Namen verdient. Wenn ihr Pech habt, dann seid ihr nur ein revisionistischer Haufen aus arroganten Schwätzern. Wobei bei diesem Zufall natürlich auch Notwendigkeit und Freiheit mit dabei sind. Im Endeffekt ist es eure Entscheidung, ob ihr dem Volke dienen wollt; aber niemand hat euch zu dienen.
Sowohl der Kommunistische Aufbau als auch die Kämpfende Jugend haben ein sehr gutes Beispiel gegeben, was es heißt, um die positive Entwicklung der revolutionären Bewegung bemüht zu sein. Außerdem hat die Qualität des Podiums sehr darunter gelitten, dass die guten Beiträge des Genossen von Perspektive Kommunismus, der im Sommer dabei war, fehlten.
Die ideologisch-politische Einheit der Roten Jugendbewegung ist widersprüchlich. Aber alle beteiligten Gruppen gehen ehrlich und optimistisch an diese Aufgabe heran, weil sie auf dem proletarischen Klassenstandpunkt stehen. Sicherlich stimmt es, dass alle Genossen viel mehr lesen und verstehen müssen, aber den wichtigsten Gedanken aus dem Manifest der Kommunistischen Partei haben alle Genossen verstanden: Wir Kommunisten tun stets, was für die Gesamtbewegung des Proletariats am besten ist. Und sie haben verstanden, dass es keine revolutionäre Bewegung ohne revolutionäre Theorie gibt, aber auch keine revolutionäre Theorie ohne revolutionäre Bewegung. Wir müssen unsere Organisation aufbauen inmitten des Klassenkampfes und Zweilinienkampfes, denn zwar entscheidet die Linie alles, aber sie entscheidet auch nichts, wenn wir nichts tun.
PoMo-Periodika #1: Foucaults Diskursbegriff
Leute lesen Foucault, und meinen, dass ihnen die Lektüre etwas bringt für den Zweck, diese Gesellschaft zu verstehen. Wir werden in diesem Text nachweisen, dass der Diskursbegriff nichts für die Erkenntnis der Gesellschaft taugt.
Der Imperialismus in seiner halbkolonialen Form
Die Leugnung des qualitativen Unterschiedes zwischen imperialistischen Nationen und unterdrückten Nationen führt dazu, dass die Parole: „Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch!“, revidiert wird.
Der vorliegende Text begründet, warum wir an dieser Parole Lenins festhalten. Dafür werden wir erklären, wie sich das Kapital vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum Imperialismus als Kapitalismus der relativierten Konkurrenz der Monopole weiter entwickelt hat. Danach werden wir auf das Verhältnis von Staat, Nation und Kapital eingehen, und wie daraus folgt, dass sich Staat und Kapital nach Außen wenden, über die Grenzen des Nationalstaats hinaus. Dabei treffen sie auf andere Nationalstaaten, und die Verlaufsformen dieses Widerspruchs ergeben die moderne Weltordnung, auf die wir dann zu sprechen kommen werden. Hierbei werden wir auf einige Fallbeispiele eingehen, und auf die Besonderheiten, die sich aus der historischen Genese des modernen Imperialismus aus dem Kolonialismus ergeben, eingehen.
Auf Grundlage dieser Analyse wollen wir uns zu den Schlüssen des wissenschaftlichen Sozialismus daraus äußern, die Parole Lenins begründen, und erklären, inwiefern die neudemokratische Revolution ihre adäquate Umsetzung ist.
Die Rebellion in Palästina ist gerechtfertigt!
Die deutsche Linke ist in weiten Teilen ein chauvinistischer Haufen Scheiße. Sie haben ihren Frieden gemacht mit den Verhältnissen in Deutschland. Sie haben vielleicht eine Kritik an den Verhältnissen, so wie andere eine teure Uhr oder einen elaborierten Weingeschmack haben, als alternatives Statussymbol eines kosmopolitischen Schmocks. Aber sie machen nicht Ernst mit dieser Kritik. Sie haben ihr Leben darauf ausgerichtet, dass es ein schönes Leben sei, ein möglichst richtiges im falschen.
Die Letzte Generation – radikale Konsumkritik gemischt mit revolutionärer Bereitschaft
Der letzten Generation ist etwas aufgefallen: Es gibt einen Zusammenhang zwischen kapitalistischem Reichtum und der Zerstörung der Umwelt. Deshalb haben sie beschlossen, neue Wege einzuschlagen und mit ihren Aktionen den Feind dort zu treffen, wo er sich wohlfühlt: im Privatjet, im Luxushotel, auf der Nordseeinsel Sylt. An der Wahl ihre Ziele lässt sich allerdings auch… Die Letzte Generation – radikale Konsumkritik gemischt mit revolutionärer Bereitschaft weiterlesen