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Die deutsche Linke ist in weiten Teilen ein chauvinistischer Haufen Scheiße. Sie haben ihren Frieden gemacht mit den Verhältnissen in Deutschland. Sie haben vielleicht eine Kritik an den Verhältnissen, so wie andere eine teure Uhr oder einen elaborierten Weingeschmack haben, als alternatives Statussymbol eines kosmopolitischen Schmocks. Aber sie machen nicht Ernst mit dieser Kritik. Sie haben ihr Leben darauf ausgerichtet, dass es ein schönes Leben sei, ein möglichst richtiges im falschen.
Weil das so ist, kämpfen sie höchstens mal Abwehrkämpfe. Keine Arbeitskämpfe, weil sie selten Teil der Arbeiterklasse sind. Höchstens mal so etwas wie antifaschistische Kämpfe. Aber nicht, weil sie ernsthaft die vom Faschismus und seiner Massenbewegung bedrohten Massen gegen diese Bedrohung und für den Kommunismus organisieren wollen, sondern weil man sich in seinem kosmopolitischen Idyll bedroht sieht, wenn der deutsche Imperialismus seine Fratze ungeschminkt zeigt.
Sie sind imperialistische Chauvinisten. Sie sind Rassisten. Deshalb identifizieren sie sich mit Israel. Sie identifizieren sich mit einem Staat, der den Weltordnungsinteressen der westlichen Mächte in Westasien dient. Denn als Verwalter einer Siedlergesellschaft steht Israel in ständigem Gegensatz zu den Völkern und teilweise auch Staaten in der Region, und ist deshalb auf ökonomische und militärische Unterstützung der Imperialisten angewiesen, um seine Existenz zu behaupten. Wegen dieser Abhängigkeit dient Israel den westlichen Imperialisten. Das ist Israel. Israel existiert nicht, um jüdisches Leben zu schützen. Israel existiert, um jüdisches Leben als Kanonenfutter für die Unterdrückung von Arabern im Interesse der USA, Frankreichs, Großbritanniens und der BRD zu benutzen.
Über Jahrhunderte bestand ein Großteil der politischen Avantgarde Europas aus Juden. Sie hatten führende Rollen in den demokratischen Revolutionen Europas, und auch viele der Besten unserer Klasse waren Juden. Eben weil sie besonders unterdrückt waren, hatten sie besondere objektive Gründe gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen, und taten dies auch als Kommunisten. Sie widmeten sich als Kommunisten der Aufgabe, mit der proletarischen Revolution die materielle Grundlage der bürgerlichen Ideologie, und somit auch des Antisemitismus, zu beseitigen. Doch der Zionismus, der stattdessen für die Eroberung Palästinas warb, und eine Kapitulation vor dieser Aufgabe darstellt, konnte sich nach der Shoa durchsetzen. Die Arbeiterbewegung hatte es nicht geschafft, die Vernichtung der europäischen Juden zu verhindern, und die Mehrheit der Juden wandte sich von ihr ab. Von der Kapitulation vor der Aufgabe der Revolution zum Chauvinismus ist es kein weiter Weg, und so beteiligten sich viele ehemalige Revolutionäre und Partisanen an der Nakba 1948.
Die Geburtsstunde des Staates Israel war eine ethnische Säuberung, die Nakba. Die Existenz des Staates Israel ist eine dauerhafte Fortsetzung dieser ethnischen Säuberung, mal mit höherer, mal mit niedrigerer Intensität.
Dagegen wehrt sich das palästinensische Volk. Israel und die USA haben seit Jahrzehnten durch gezielte Exekutionen von Kommunisten und Massenrepression gegen kommunistische Organisationen, sowie die Eingliederung der PLO/Autonomiebehörde in das Besatzungsregime darauf hingearbeitet, dass die gerechtfertigte Rebellion der Massen unter Führung von reaktionären Islamisten stattfindet. Das tun sie, um den Widerstand leichter diffamieren zu können, und internationale Solidarität in Schach zu halten, und weil die Militärtheorie dieser Leute weit weniger erfolgversprechend ist als die der Kommunisten oder so positiver Beispiele wie der Dschenin Brigaden.
Die deutschen Linken stellen sich jetzt hin und mäkeln daran herum, wie diese Rebellion aussieht. Sie rümpfen die Nase und gucken pikiert auf ihr Handy. Diesen Leuten muss man erstmal ganz klar eine Wahrheit sagen, die sich sehr deutlich in den folgenden drei Zitaten ausdrückt:
Die Rebellion ist gerechtfertigt!
Mao Tse Tung
Eine Revolution ist kein Gastmahl, kein Aufsatzschreiben, kein Bildermalen oder Deckchensticken; sie kann nicht so fein, so gemächlich und zartfühlend, so maßvoll, gesittet, höflich, zurückhaltend und großherzig durchgeführt werden. Die Revolution ist ein Aufstand, ein Gewaltakt, durch den eine Klasse eine andere Klasse stürzt.
Mao Tse Tung: Untersuchungsbericht über die Bauernbewegung in Hunan
Wenn die Revolution Gewalt, Autorität und Disziplin verlangt, dann bin ich für Gewalt, Autorität und Disziplin. Ich akzeptiere sie mit all ihren Schrecken und ohne feige Vorbehalte.
Mariategui: Brief an Samuel Glusberg vom 30. April 1927.
Die Rebellion ist gerechtfertigt. Niemand muss Ausbeutung und Unterdrückung ertragen. Die revolutionäre Gewalt ist notwendig. Nicht nur, um den Gewaltapparat zu zerschlagen, der die Ausbeutung und Unterdrückung aufrechterhält, sondern auch, damit sich die Unterdrückten innerlich befreien. Und besonders dieser Aspekt bringt Exzesse hervor. Wenn die Massen beschließen, dass sie die Schmach der Ausbeutung und Unterdrückung nicht mehr ertragen, und sich erlauben, wütend zu sein, und gemäß dieser Wut handeln, dann führt das notwendigerweise zum Exzess. Das war so in der französischen Revolution, die immer wieder zu auch irrationalen Massakern führte. Das war so in der proletarischen Revolution in Russland. Das war so in allen antikolonialen Befreiungskämpfen. Und es wird auch immer wieder so sein. Wenn man mehr vorhat, als die Mohrenstraße umzubenennen, dann muss man sich das klarmachen.
Kommunisten haben die Verantwortung zumindest unter ihrer Führung Exzesse zu vermeiden. Aber dass, besonders unter reaktionärer Führung, die Gewalt der Massen zum Exzess führt, ist kein Grund dafür, sich von der Rebellion der Massen zu distanzieren, sich zu entsolidarisieren. Das ist geradezu schwachsinnig. Denn nur auf Grundlage der Solidarität mit den rebellierenden Massen, nur auf Grundlage des gemeinsamen Kampfes gegen Ausbeutung und Unterdrückung, nur auf Grundlage der Rebellion kann sich die Vernunft der Revolution durchsetzen, können die Kommunisten die Führung erlangen. Und auch dann wird es noch zu Exzessen kommen. Wer den Schrecken des Exzesses um jeden Preis verhindern will, der akzeptiert den andauernden Schrecken bürgerlicher Herrschaft.
Die Nation Israels zerfällt wie jede Nation in Klassen. Es gibt Kampf zwischen diesen Klassen. Es gibt demokratische Proteste gegen die faschistische Tendenz des israelischen Staats. Es gibt Kämpfe gegen die hohen Preise und die niedrigen Löhne. Es gibt sogar eine kleine palästinasolidarische Bewegung. Aber es gibt auch militante Siedler im Westjordanland. Israelische Faschisten, die Araber jagen. Und vor allem ein Volk, das durch staatlichen Zwang zu weiten Teilen aus Veteranen und Reservisten besteht. Das darüber Zugang zu den Privilegien der Besatzer (Wohnraum, Jobs etc.) erhält. Die Arbeiterklasse der israelischen Nation ist nicht der Teil der Massen in Palästina, der die meisten objektiven Gründe für die revolutionäre Zerschlagung Israels hat – aber sie hat Gründe dafür. Ein palästinensischer Widerstand unter Führung von Kommunisten müsste versuchen, die israelische Arbeiterklasse für sich zu gewinnen, um alle Kräfte des Volkes gegen den Feind zu vereinen. Das wird die Hamas nicht schaffen. Aber die Kommunisten werden das schaffen.
Aus dieser Positionierung zur gerechtfertigten Rebellion des palästinensischen Volkes folgt, dass wir hier in Deutschland unsere Solidarität auf die Straße bringen, und durch unsere Beteiligung am antiimperialistischen, internationalistischen Kampf der Massen aufzeigen, dass dieser kommunistisch werden muss, um siegreich sein zu können. Der deutsche Imperialismus hat durch seine massive Repression gegen jede Solidarität mit dem palästinensischen Volk und jeden Protest gegen die erneute Intensivierung der ethnischen Säuberung Palästinas sein wahres Gesicht gezeigt, und alles Vertrauen, das die arabischen Migranten in Deutschland in ihn hatten, verloren. Das ist das Problem der Bourgeoisie: Ihr Mittel gegen unsere Rebellion ist Repression, und das einzige, was sie damit erreichen, ist die Zustimmung zu ihrer Herrschaft weiter zu untergraben.
Das Mittel, das die Bourgeoisie hat, um Zustimmung für ihre Herrschaft herzustellen, ist ihre Lügenpropaganda. Sie erfinden Gräueltaten, die nicht geschehen sind. Sie behaupten, die Hamas hätte zum weltweiten Töten von Juden aufgerufen, was schlichtweg im Aufruf der Hamas zur Solidarität nicht drin steht, und sich auch nicht in das Geschriebene und Gesagte hereininterpretieren lässt. Es ist schlicht gelogen. Hinzu kommt, dass sie versuchen, die Führung der Demonstrationen Reaktionären zuzuschieben. Die linke Organisation Samidoun wird illegalisiert und auf den Palästina-Demonstrationen wie zum Beispiel in Hamburg werden gezielt die linken Kräfte verprügelt und in Gewahrsam genommen, bis von den organisierten Kräften nur noch die Hamas übrig ist. Nach der Dezimierung der linken Kräfte wurde dann in Hamburg eine Anmeldung angeboten, um Bilder zu erzeugen, die ins Narrativ passen. Es ist die gleiche politische Strategie wie bei den Corona-Protesten. Man versucht eine reaktionäre Führung der gerechtfertigten Rebellion der Massen herbeizuregieren, und dadurch die Rebellion zu diffamieren und die Massen zu spalten.
Die Kommunisten in Deutschland dürfen vor der Repression nicht zurückschrecken, müssen der Lügenpropaganda entgegentreten, und die internationale Solidarität für Palästina organisieren und politisieren.
Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch!